Tiergarten Schönbrunn
Wien (Österreich)
Am 23. und 24. März 2010 besuchte ich zum ersten Mal den Tiergarten Schönbrunn in Wien.
Der Tiergarten Schönbrunn gilt als ältester Zoo weltweit.
Auf Veranlassung von Kaiser Franz I wurde 1751 mit dem Bau einer Menagerie im Park der neuen Habsburg-Lothringischen Sommerresidenz Schönbrunn begonnen und konnte bereits am
31. Juli 1752 eröffnet werden.
Die Anlage bestand aus zwölf Gehegen mit jeweils gleich großen Tierhäusern und einem Verwaltungsgebäude mit einem vorgelagerten Gartenteil (alles zusammen später als „Logenkreis“ bezeichnet).
Dazu kam ein Teich und zwei Höfe mit weiteren Gebäuden.
Der achteckige Pavillon im Zentrum der Anlage, der bis heute das historische Kernstück des Tiergartens darstellt, wurde erst 1759 fertiggestellt. Zunächst als Frühstücksraum und
Salon wird er seit 1949 als Restaurant genutzt.
1770 kamen der erste Elefanten nach Schönbrunn Nachdem der Besuch der Menagerie zunächst der Kaiserfamilie vorbehalten war, wurde sie
1778 zusammen mit Schloss und Schlosspark der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
1781 zogen mit Wölfen und Bären erstmals „Raubtiere“ ein
1799 wurden Großtiere wie ein Elefantenpaar, Eisbären, Großkatzen und Hyänen gekauft.
1803 errichtete Erzherzog Johann auf dem Berghang im Süden der Menagerie den „Tirolerhof“.
1828 erregte der Einzug der ersten Giraffe bei den Wienern großes Aufsehen. Die erste Giraffe erregt bei den Wienern großes Aufsehen.
1841 wurde ein neues Affenhaus eingerichtet.
1884 begannen groß angelegte Umbauarbeiten, die zur Modernisierung und Vergrößerung der Anlage führten und aus der Menagerie einen bis nach der Jahrhundertwende einen zeitgemäßen
zoologischen Garten machten.
1914 gehörte Schönbrunn mit ca. 3500 Tieren in 717 Arten zu den größten und schönsten Zoos der Welt.
Die beiden Weltkriege setzten dem Tiergarten sehr zu. Durch Futtermangel, schlechte hygienische Verhältnisse und auch Bombenangriffe kamen viele Schützlinge zu Tode. Zwischenzeitlich schrumpfte
der Bestand auf rund 400 Tiere.
Im Laufe der Jahre wandelte sich das Selbstverständnis des Zoos vom reinen Ausstellen der Tiere hin zur Idee der Arterhaltung bedrohter Tierarten.
Dennoch gingen die Besucherzahlen in den 70er und 80er Jahren zurück, die Tierhaltung galt als unzeitgemäß, die Gehege waren veraltet.
Seit Anfang der 90er Jahre ging es wieder bergauf. In dem sich barocke Gebäude mit neuester Tiergarten-Architektur verbinden, entwickelte sich der Tiergarten Schönbrunn als ältester Zoo der Welt
zu einem der schönsten und modernsten weltweit. Alte Häuser wurden saniert und mit Außenanlagen erweitert, neue Gebäude im passenden Stil dazu gebaut.
1996 kann der Elefantenpark, der zu den modernsten weltweit zählt, seiner Bestimmung übergeben werden.
Die Orang-Utans erhielten durch einen Anbau erstmals einen Außenbereich, in dem sie auch Sonne und Regen erleben können.
Im Dezember wurde die Gesamtanlage von Schönbrunn von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
2000 eröffnet das sanierte Terrarien- und Aquarienhaus mit Riffbecken und Amazonastunnel.
2001 erhielten die Flusspferde im ehemaligen Besucherbereich vor dem Haus der umgebauten und erweiterten Flusspferdanlage einen großzügigen Auslauf und im Inneren des
Hauses ein Badebecken mit einer leistungsfähigen Filteranlage.
Am Hang des Glorietteberges wurden an Stelle der von 1910 stammenden alten Bergwiederkäueranlage neue Gehege für Humboldt- und Felsenpinguine eröffnet.
2002 wurde zum 250jährigen Jubiläum im Juli das Regenwaldhaus als bisher aufwändigstes Bauvorhaben eröffnet.
Bereits im März zogen erstmals Koalas in Schönbrunn ein.
Auch konnten neue Gehege für Brillen- und Nasenbären am Hang des Glorietteberges sowie eine neue Löwenanlage in Betrieb genommen werden.
2003 erhielt der Tiergarten Schönbrunn als zweiter europäischer Zoo neben Berlin von der Volksrepublik China ein Paar Große Pandas. Sie dürfen vorläufig für 10 Jahre in
Schönbrunn bleiben.
2004 wurde im Mai das modernisierte und umgebaute Polarium eröffnet.
2009 wurde im umgebauten alten Palmenhaus die neue „Tiergarten ORANG.erie“ eröffnet, in der sich die Sumatra-Orang-Utans sichtlich wohl fühlen.
Heute leben im Tiergarten Schönbrunn rund 4.800 Tiere in rund 650 Arten.
Mit seinen im historischen Schlosspark Schönbrunn gelegenen denkmalgeschützten Gebäuden gilt er als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Wiens und als einer der schönsten Tiergärten
Europas.
Quellen:
http://www.zoovienna.at/
http://www.tierischekumpel.zdf.de/ZDFde/inhalt/29/0,1872,7556509,00.html
Rundgang Teil 1
Rundgang Teil 1
mit der Elefantenanlage
Derzeit (März 2010) umfasst die Herde der Afrikanischen Elefanten in Schönbrunn 4 Kühe:
Drumbo, geb. 1975, seit 1996 aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn in Wien
Tonga, 19 Jahre alt, wurde Ende August 1998 von einem italienischen Safaripark abgegeben, da dort die Haltungsbedingungen unzureichend waren ·
Mongu, geb. am späten Abend des 25. Mai 2003 in Schönbrunn, (Mutter: Tonga, Vater: Pambo) und ·
Numbi, 17 Jahre alt mit ihren Söhnen
Kibo, geb. am 9.10.05 und
Tuluba, geb. am 06.08.10 (Vater: Tusker aus Wuppertal)
Numbi kam mit Kibo am 2.12.09 aus dem Zoo Wuppertal, nachdem der Elefantenbulle Pambo (geb. am 9.4.92 in Basel und seit Juni 1997 in Wien) Ende
Oktober 2009 Wien verlassen hat und in den Zoo Cabarceno/Spanien umgezogen ist.
Rundgang Teil 3